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Beitrag: Blog2_Post

Ich: Homeschool-Nazi, Schwurbel-Esoteriker

Aktualisiert: 22. Juni 2023

Was war ich nicht schon alles in meinem Leben, besonders in den letzten drei Jahren; Corona-Skeptiker, Schwurbler, Esoteriker, Aluhut, Nazi, Homeschooling-Aktivist, Egoist, Staatsfeind, Staatsverweigerer, Abtrünniger.



Unsolidarisch. Unsolidarisch war ich auch, jaja. Ich halte das aus. Locker. Weil ich weiss, wer ich bin und was in der jeweiligen Situation meine Beweggründe sind oder waren, die mich zu meinen Entscheidungen und zu meinem Handeln veranlassen oder veranlasst haben. Ich stehe zu meinen Werten, vor allem aber hab ich eine Linie und das nicht erst seit gestern.

Was ich mittlerweile jedoch kaum noch ertragen kann, sind die Artikel und die Kommentarspalten in den etablierten Käseblättern, die machen mir wirklich zu schaffen. Nicht etwa, weil sie eigentlich permanent beleidigend sind, nein, das Niveau und die fehlende Intelligenz beelenden mich viel mehr.


Heute hat mir mein Arbeitskollege diesen Beitrag im Blick schmackhaft gemacht. Weil ich Homeschooler und im Kanton Bern wohnhaft bin, habe ich es mir tatsächlich angetan, diese Zeilen zu lesen. Wie erwartet, war es eher Limit des für mich erträglichen. Reisserisch, schlecht recherchiert, überhaupt nicht objektiv. Von den Kommentaren ganz zu schweigen. Richtig grenzwertig wurde es jedoch, als ich den darin verlinkten Beitrag des Tages-Anzeigers anklickte. Meine Fresse.


Die Post-Corona-Bewegung bringt die demokratiepolitische Funktion der Volksschule in Gefahr, so die Experten. Kurz darauf bringen die dann tatsächlich auch noch eine Sekten-Expertin, Julia Sulzmann, ins Spiel:

«Im Unterschied zu Steiner-Schulen bestehen in den Graswurzle-Schulen enge Verbindungen zur Staatsverweigerer-Szene und zu rechten Esoterikern.»

Geiler Scheiss!

Mir sind die verschiedenen im Text erwähnten Projekte und Schulen durchaus bekannt, mit einer von ihnen unterwegs bin ich, respektive sind wir jedoch nicht. Es gibt nämlich auch Homeschooler, die sind einfach Homeschooler. Das wird jedoch nicht gross differenziert, wie immer gilt es, alle über einen Kamm zu scheren. Außerdem sei erwähnt, dass auch nicht immer gleich jedes einem unbekannte Konzept suspekt, im rechten Spektrum zu verorten oder eine Sekte ist. Vor Fremdem und Neuem hat man halt immer ein wenig Angst oder Respekt. Selbstverständlich gibt es da schon auch welche, die sind ein bisschen kirre, aber wo denn nicht?

Es geht mir so richtig auf den Sack, das mit den Töpfen und Schubladen in die man da permanent geschmissen wird; mit ein Grund übrigens, weshalb ich diesen ganzen Quatsch bestmöglich nicht mehr mitmache. Und neben mir viele andere auch.


Das wird wohl auch der Punkt sein, weshalb sie sich Sorgen machen, dass am Ende ein Kind oder junger Erwachsener nicht ins etablierte System passt.

«Ihnen fehlt dann die Qualifikation für ein Leben ausserhalb von angestrebten Selbstversorgungsgemeinschaften.»

Aha. Wenn ich das so lese, fällt mir auf, dass hier wohl jemand etwas falsch verstanden hat; Ich will in dieses kranke System gar nicht passen und es ist mir egal, was ihr darüber denkt - dazu hab ich Eier genug.

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