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Beitrag: Blog2_Post
AutorenbildMax Weiss

Der Primarlehrer, Teil 2

Aktualisiert: 10. Juli 2023


Das merkwürdige Lächeln

Er blieb immer ruhig, flippte nie aus und nahm sich jeden Tag für jeden Einzelnen Zeit. Mit Regelbrechern besprach er ihr Fehlverhalten logisch und liebevoll. Jedoch stellte er konsequent klar, dass das nicht gehe, dass sie das unbedingt so schnell wie möglich lernen müssten, diese Regeln einzuhalten. “Aber miteinander kriegen wir das hin. Wir helfen dir.” Zusammen mit der Klasse suchte man nach Möglichkeiten und Hilfen für den Fehlbaren, damit das nicht mehr passierte.


Strafen und Hausaufgaben gab es bei ihm nicht, und wenn, dann auf freiwilliger Basis. Es gab auch keine Bonbons oder so als Belohnung, jedoch erwähnte er immer abends noch einige besonders gute Fortschritte oder die hilfsbereiten Taten, die ihm aufgefallen waren. Da er nicht einfach zu allem «gut» sagte, strahlte die Bande wie ein Maikäfer, wenn sie ein ehrliches, anerkennendes Lob bekamen. Blickte er einen an, hatte er immer noch ein kleines Lächeln oder Augenzwinkern übrig, egal, wie beschäftigt er sonst gerade war. Er nervte sie schon manchmal, und zeigte das auch, fragte aber ab und an die restliche Klasse oder die Betroffenen selbst, ob sie ihm nicht helfen könnten, ihnen beizubringen, diese oder jene Regel auch immer einzuhalten. Insgesamt war er sehr gelassen.


Beförderung des Fussvolkes


Jeder, auch der Schwächste, bekam eine wichtige Funktion als Hilfslehrer oder Chef in einem Bereich zugeteilt, die er zumeist voller Stolz ausübte. Für jedes Fach hatte es eine Hilfslehrkraft in der Klasse, an die man sich wenden konnte. Jedes Ämtchen bekam einen Chef. Der verhaltensauffälligste Schläger, zwei Köpfe grösser als alle anderen, wurde zum Beispiel dazu verpflichtet, bei Raufereien einzugreifen und für Frieden zu Sorgen.


Jene Schülerin, die sowieso am liebsten aus dem Fenster schaute und immer fror, wenn die Fenster zu lange geöffnet waren, war die Fensterchefin. Sie hatte die Hoheit über die Rollläden und die Fenster und erledigte das mit Bravour, wie die meisten anderen ihre verantwortungsvollen Positionen auch.


Ein Chefchaot kontrollierte die Ordnung unter den Pulten, war jedoch auch dazu angehalten, demjenigen, der es alleine nicht so gut schaffte, zu helfen, worauf er seine eigenen Materialien wie von Zauberhand piekfein ordnete, denn er war ja das Vorbild. Er war manchmal sehr streng, doch es war auch notwendig. Denn die ewige Sucherei nach diesem oder jenem Heft verplemperte viel zu viel Zeit und Nerven. Nur schon dadurch schrieben sie übrigens auch viel ordentlicher.


Kurz gesagt: Man übertrug ihnen allen sukzessive mehr Verantwortung im realen Zusammenleben, die sie auch erfüllen konnten. In den allermeisten Fällen ließ der Lehrer den Kids in ihrem Metier mit der Zeit freie Hand, selbständig zu entscheiden und zu bestimmen. «Du bist der Chef.»


Man besprach regelmäßig im Klassenverband die Entscheidungen und entwickelte gemeinsame Lösungsvorschläge. Das ging sogar so weit, dass die Hilfslehrerin in Deutsch Diktate korrigierte, der Boss für Französisch eigene Arbeitsblätter für die Klasse erstellte und korrigierte, (seine Eltern kamen aus Frankreich), der Zeichnungschef lehrte allen, Graffitis wie sein krimineller Bruder zu sprayen, der „böse“ Töfflibube, 3 Jahre älter als alle anderen und als Bauernsohn im Besitz eines Traktorausweises lehrte im Werken, wie man sein Fahrrad putzt und repariert, und sie flickten ein paar Monate lang alle Fahrräder des Dorfes, auch solche, die sie in einem Bach oder Wald gefunden hatten, welche die Klasse dann verkaufte. Anfänglich machten sie das in den Stunden, mit der Zeit arbeiteten sie freiwillig in ihrer Freizeit.



Die Kritiker


Die besten «Arbeiter» durften dann übrigens auf dem Privatweg des Bauernhofes des Velochefs eine Runde mit seinem frisierten Töffli fahren, was natürlich einen riesen Aufschrei im Dorf verursachte, als das die Runde machte.

Der Lehrer hatte von dieser «Belohnung» gewusst, jedoch zuvor mit dem “Friseur“ ein langes Gespräch darüber geführt, was die Sicherheit betraf und den Privatweg begutachtet. Unter den Bedingungen, nur auf dem Bauernhof, mit Helm und unter der vollen Verantwortung des Bauernsohnes, gestattete er diese Belohnung, denn die Jungs füllten mit ihren freiwilligen Reparaturen die Klassenkasse wirklich eigenständig. Hätte er es nicht erlaubt, hätten sie es ja trotzdem gemacht.


Gut, dass das Moped über 100 Sachen lief, hatte der Lehrer nicht geahnt und er erfuhr erst vom Dorfpolizisten davon, der das Gefährt, als er ihn damit auf einer Dorfstraße ein wenig außerhalb fräsend blitzte, kurzerhand einstampfen ließ.


Naja, die Jungs an diesem Tag hatten die Zeit gestoppt und ausgerechnet, wie schnell der Hobel wirklich lief. Auf den Feldwegen war das sonst ja nicht möglich und auch zu gefährlich, mit all den Schlaglöchern und dem Kies.

Sie hatten dafür übrigens extra die lange Gerade abgesperrt, so dass sicher kein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet war. Dort fuhr sowieso nur alle paar Tage ein Traktor durch, und jemand muss die Rennfahrer böswillig hinterrücks verpfiffen haben, dass dort der Dorfpolizist auftauchte. Und dann noch mit einem Radargerät.


Balkanier


Eine überlange Schülerin aus Montenegro, es war damals übrigens die Zeit des Balkankrieges, konnte schneller als der Lehrer schwimmen, und durch große Überzeugungsarbeit des Lehrers bewilligten ihr ihre Eltern den Besuch eines Schwimmclubs. Ursprünglich wollten die Eltern sie nicht einmal mit den Jungs ins Schulschwimmen lassen.

Im Schwimmerverein stand sie schnell bei Wettbewerben auf dem Podest, worauf sie bald das Jugendbrevet, welches aus der Klassenkasse bezahlt wurde, weil die Eltern kein Geld hatten, absolvierte. Nach einiger Zeit gab sie in Absprache mit dem Lehrer die Schwimmstunden für die guten Schwimmer, während er dem Rest das Schwimmen beibrachte. Auch sie erwies sich als harte Drillerin, bei welchen die Mädchen nicht jede Woche mit angeblicher Periode antanzen konnten.


Der spindeldürre, kleine Albaner mit dem verschmitzten Gesicht, der frisch aus dem Kosovo kam, konnte fast nichts, auch kein Wort Deutsch, jedoch wenn es um Gedichte oder Wörter in Fremdsprachen auswendig lernen ging, war er erstaunlicherweise viel schneller als alle anderen.


In seiner vorherigen Schule irgendwo in den Bergen hatte man die meiste Zeit Koransuren auswendig gelernt. Als es ihm der Lehrer nicht glaubte, begann er in rasender Geschwindigkeit, wohl auf arabisch, loszurattern, bis der Lehrer nach ungefähr fünf Minuten staunend das ganze Spektakel stoppte.


Bei ihm konnte man also Wörtchen üben. Gleichzeitig lernte er so spielend Deutsch.


Ging es jemandem nicht gut, nahm sich die Psychotante, so nannten sie die anderen Schüler liebevoll, den Problemen an und hörte geduldig zu: Das war ihr großes Talent. Auch der Lehrer selbst suchte ab und zu ihren Rat, denn sie wusste immer, wer mit welchen Problemen zu kämpfen hatte.


Ein Roma, der bereits wegen Bedrohung eines anderen mit seinem Messer mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, zeigte Interessierten, wie man Messer und Scheren schliff und wurde Materialverantwortlicher. Er lernte, ein Budget zu verwalten, Material zu bestellen, selbst auszuwählen, welches die besten Cutter für die Klasse sind.


Seine Schwester zeigte, wie man Körbe flocht, was sehr großen Anklang fand. Dadurch hörte auch das Gehänsele und das Misstrauen in der Klasse von wegen “Zigeuner“ auf.


Im Dorf natürlich nicht, denn sobald irgendwo etwas fehlte, waren es natürlich diese beiden in den Augen der Dorfbewohner.


Der Lehrer machte der ganzen Klasse klar, dass praktisch jeder von ihnen schutzlos sei, ohne andere. Sie seien aufeinander angewiesen. Jeder auf jeden. Auch der Lehrer schütze die Klasse, doch die Klasse schütze auch den Lehrer, wenn es hart auf hart komme.


Sehr unverständlich erschien allen, dass die beiden aus dem Kosovo so lange neben den beiden Serben sitzen mussten, bis sie es schafften, im anderen einen Menschen oder gar Freund zu sehen, obwohl ihre Eltern damit gar nicht einverstanden waren, zumindest nicht, bis sich die Schulnoten der beiden erheblich besserten, was aber durch gegenseitige Hilfspflicht schnell geschah.

Hatte der eine im Rechnen eine schlechte Note, musste ihm der andere sozusagen Nachhilfestunden geben. Da er ihn ja nicht mochte, und die Eltern auch Stunk machten, wenn er zu Hause davon erzählte, gab er sich größte Mühe, sein Bestes als Lehrer zu geben, und der andere ebenso, damit möglichst schnell gelernt werden konnte. Auch ermahnten sich die beiden immer, besser aufzupassen, denn sie wollten ja nach der Schule nicht noch länger bleiben. Nach einiger Zeit lösten sie regelmäßig nach der Schule gemeinsam freiwillige Aufgaben, manchmal auch mit anderen, begannen zwischendurch oder danach miteinander Fußball zu spielen.


Der Lehrer brachte allen in ein paar Turnstunden die Grundregeln des Ringens bei. Ja, für Jungen war es bei Streitigkeiten erlaubt, zu ringen, aber fair. Der Stärkste, der Sheriff, ansonsten nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber Kraft wie ein Bär, musste nur eingreifen, wenn es unfair wurde, und das tat er auch immer. Und tatsächlich: Sie richteten faire Ringkämpfe untereinander aus, und ein Bauer schenkte ihnen dann sogar noch ein paar Schwingerhosen, weil sie ihm versichert hatten, dass es sich im Sport und nicht um Schlägereien handle.


Damit die Kinder nicht immer vor der Glotze hockten, opferte er viel Freizeit. Er gründete zum Beispiel einen Schülerchor über Mittwochmittag, stellte ein Schlagzeug und weitere alte Instrumente in den Schulhauskeller. Nachdem er der gesamten Mannschaft Schlagzeugspielen beigebracht hatte, schickte er manchmal besonders Überstellige während der Stunden trommeln, statt sie zu zwingen, ruhig zu sitzen, aber es musste so laut gehämmert werden, dass man es bis ins Schulzimmer hörte, ADHS hin oder her. Mit der Zeit gründete sich eine Schülerband, die immer am Wochenende auf den alten Instrumenten üben durfte.

Ach ja, nicht zu vergessen war auch ein schulisch sehr schwacher Schüler aus Griechenland, der ein paar Dörfer weiter jedoch ins Kung-Fu durfte, was damals überhaupt nicht üblich war unter den Schweizern. Er war ein bisschen frühreif, und man hatte schon mehrere Klagen wegen Belästigung des anderen Geschlechts vernommen. Ansonsten ein typisches TV-Kind, dem man einfach die Schlüssel in die Hand drückte.

Nicht einmal sein Trainer im Kung-Fu hatte eine hohe Meinung von ihm, stellte sich heraus, als der Lehrer mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Er konnte einfach nichts besonders und hatte absolut keinen Durchhaltewillen. Er ging nur ins Training, damit er ein bisschen bluffen konnte, doch überall wurde er gehänselt und manchmal auch zusammengeschlagen, wenn er zu stark angab mit seinen chinesischen Kampfkünsten.

Er durfte der Klasse im Turnen auch ein paar Selbstverteidigungskniffe beibringen. Der Lehrer merkte schnell, dass die zwar mehr oder weniger frei erfunden und absolut nutzlos waren, stellte ihn aber nicht bloss vor den anderen, sondern zeigte einfach auch noch die richtigen, wirkungsvollen Griffe, mit der Lüge, dass sie aus einer anderen Schule von einem anderen Master stammen würden, der nicht so bekannt sei.


Der Mann, der die Mädchen belästigt hatte, wurde übrigens Gott sei Dank schnell als der 86-jährige Messmer der katholischen Kirche des Dorfes identifiziert und war einfach von der Rorate frühmorgens schon ein wenig angeheitert, da man den guten Messwein ja nicht einfach stehen lassen konnte, und stinkesauer, als er damals den Mädchen um 7.00 begegnet war, die, wie die meisten Schüler, über eine unerlaubte Abkürzung bei “seinem“ Pfarrhaus zur Schule schlichen, obwohl er das schon häufig verboten hatte.

Er wollte sie zur Rede stellen, und da sie panisch davonrennen wollten, hatte er eine am Ärmel der dicken Winterjacke festgehalten, und weil sie sich losriss, musste es zu einer Berührung seines ebenfalls dick bekleideten Armes mit einer noch nicht sichtbaren Oberweite gekommen sein, die so dick unter Leibchen, Hemd, Pullover und dickster Daunenwinterjacke versteckt war, dass nicht einmal die Prinzessin auf der Erbse etwas hätte spüren können. Doch Mädchen in diesem Alter verstehen da manchmal gar keinen Spaß, wenn es um die mit Tempotaschentücher ausgefüllten, heimlich stibitzen BHs ihrer großen Schwester ging, damit man schon ein bisschen älter wirkte.

Gott sei Dank hatte die Ehrlichste der vier Girls nach ein paar Schreck-Minuten dem Lehrer unter vier Augen gestanden, dass die Angegriffene völlig übertreibe und der Messmer eh allen bestens bekannt sei und schon häufig geschimpft habe, aber gewiss nichts Perverses im Sinn gehabt habe. Gott sei Dank. Bevor der Lehrer die Eltern informieren konnte, oder die Polizei holte, oder sich am Ende gar noch am Perversling gerächt hätte. Wahrscheinlich hätte das gesamte Dorf ja bei Bekanntwerdung Lynchjustiz verübt.

Das angebliche Opfer gestand ein, dass es wohl nicht die Absicht war, ihre Oberweite zu berühren und dass sie halt bei den anderen im ersten Schrecken ein wenig übertrieben hätten, doch trotzdem nicht den Messmer anschwärzen wollten, darum hätten sie auch von einem mysteriösen Unbekannten erzählt.


Auch dieses Thema wurde, bevor es die Gerüchteküche des Dorfes zum Brodeln brachte und den Ruf des gottesfürchtigen Großvaters für immer ruinierte, in der Klasse besprochen. Da die Mädels jedoch, obwohl zu viert und sehr sportlich, manchmal ein bisschen Angst hatten auf dem Heimweg und sich gegenseitig natürlich in der Hysterie hochschaukelten, wenn sich etwas im Gebüsch bewegte, wurde der griechische Kung-Fu Kämpfer, der den selben Heimweg hatte wie die vier, von der Klasse zum Schattenninja ernannt.

Da er fast den gleichen Schulweg hatte, war seine Aufgabe, die kleinen Damen auf dem Heimweg - von allen Angreifern unbemerkt - zu beschatten und im Krisenfall sofort mit Überraschungseffekt einzugreifen oder Hilfe zu holen. Die Mädchen fanden das auch super.

Der angenehme Nebeneffekt: So kamen auch die Mädchen zwangsläufig mit ihm, dem Ausgestossenen ins Gespräch, denn nur schon, wenn eine verdächtige Person ihren Weg kreuzte, die komisch guckte, musste das dann natürlich gemeinsam besprochen werden.


Recht schnell verliebte sich dann eines der Mädchen in ihren griechischen Kung-Fu-Ninja, der schon ein wenig Flaum auf der Oberlippe trug und alles über Actionfilme ab 18 wusste. Sie half ihrem Beschützer übrigens in allen Fächern so liebevoll, dass die faule Socke doch tatsächlich recht ansehnliche Noten zustande brachte. Er schnitze ihr dafür ein Maschinengewehr, welches sie dankend entgegennahm, es jedoch ihrem 5-jährigen Bruder vermachte. Obwohl natürlich heimlich gewitzelt wurde, gab es keinen öffentlichen Spott, sondern ernsthafte Gespräche unter den Jungs, weshalb man Mädchen eigentlich keine richtig coolen Geschenke schenken sollte. Der Lehrer weiß das übrigens bis heute nicht.


Natürlich ging das nicht von Anfang an so harmonisch und familiär liebevoll in der Klasse zu. Das System funktionierte auch nicht bei allen gleich gut. Manche Leute, dieser Meinung ist der Lehrer heute noch, können mit Selbstbestimmung nicht umgehen, sie brauchen eine strenge Führung, egal von wem, sonst ist ihnen unwohl.


Die größte Schwierigkeit waren aber nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen, die zu Hause den Lehrer vor ihren Kindern kritisierten und lächerlich faul, unfähig oder gar gefährlich unverantwortlich hinstellten. So würde die Tochter es ja nie in die Sekundarschule schaffen.


Bei zwei oder drei Schülerinnen bestimmten die Eltern ohne jeglichen Grund, dass sie jeden Tag zu Hause drei Stunden Hausaufgaben machen müssten, und am Mittwochnachmittag wurde ein frühzeitig aus dem Dienst entlassener Oberst und der ehemaliger Dorflehrer für viel Geld als Pauker angestellt.

Ein Quadratschädel, der seinen Schülern, auch Schülerinnen, bis vor etwas über einer Dekade in derselben Dorfschule noch mit dem Zeigestock aus Bambus vor allen den blanken Hintern versohlte. Der sei der Beste gewesen. Immer tadellos mit frisch geglättetem Hemd gekleidet, sauberer Bürstenschnitt, polierte schwarze Halbschuhe und messerscharfen Bügelfalten an den Hosenbeinen. Dass seine verhärmte Frau Martha die gehorsam Bügeln musste, und nicht er selbst, tat nichts zur Sache. Sein dicker Schlüsselbund habe die Treffsicherheit einer lasergeführten Lenkwaffe gehabt und die resultierenden Beulen seien jeweils fast geplatzt, man habe wochenlang daran gedacht. Zu Hause hätte es dann gleich nochmal richtig Haue gegeben, wenn der Alte die Beule gesehen hätte. Er habe zwar schon früher sehr gerne eines “gegüügelet“ und auch schon seiner Frau aus Versehen ein blaues Auge geschlagen und die linke Elle gebrochen, doch auch sie meinte immer, einen besseren Mann könne man sich beileibe nicht wünschen. Jede kriege das, was sie verdiene.


Andere Kritiker schickten pausenlos Schulräte zum Unterrichtsbesuch des Neuen, um etwas zu finden, damit man den Skandallehrer entlassen könnte, der die einfach machen ließ, was sie wollen. Das stecke sogar die anderen Klassen an, und die wollten jetzt auch alle zu diesem Lehrer. Vor allem Musik sei ja der Hammer bei ihm, berichteten die anderen Kids zu Hause.


Über den Mittwochmittag kam tatsächlich die halbe Schule freiwillig zu ihm in den Jugendchor, weil er manchmal die öden Kirchenlieder mit verzerrter E-Gitarre oder so einem coolen Keyboard begleitete. Und das auch in der Kirche, wo er regelmäßig am Sonntagmorgengottesdienst mit dem Chor auftreten musste, damit die Kinder auch einen Bezug zur Kirche hätten. Der Chor werde schließlich von der Kirche bezahlt und müsse auch rentieren.


Nach dem ersten, wirklich fetzigen Auftritt in der Dorfkirche, der unter Standing Ovations und für die konservative Kirche sehr unziemlichen Applaus endete, hatte eine ältere Frau doch tatsächlich den Bischof in St. Gallen angerufen und ihm erzählt, es habe im Dorf ein Beben während so eines Hottentottenliedes gegeben, dass von der Ballustrade in der Kirche eine Gipsrose runtergefallen sei. Das sei ein Omen Gottes, man müsse gegen diese Teufelsmusik vorgehen. Doch, wie zuvor schon den Pfarrer, konnte sie auch den Bischof nicht überzeugen, den Chorleiter zu exkommunizieren.


Dabei hatte der Lehrer lediglich die langweiligen Lieder ein wenig aufgepeppt.

Manche der alleinstehenden Mütter waren derart begeistert, dass sie ihn am liebsten geheiratet hätten, was dann aber wiederum die geschiedenen Männer im Dorf noch eifersüchtiger gegen den coolen Junglehrer werden ließ. Jedes Mal, wenn er die Dorfbeiz besuchte, versuchten sie ihn deshalb abzufüllen, doch der kleine, aber breitschultrige Jüngling vertrug zu allem Elend noch mehr als der beste Trinker der Kommune und stützte den einen oder anderen zum Spott des ganzen Dorfes auch durchaus einmal bis vor seine Haustüre, oder trug einen komatösen Forstarbeiter auf Wunsch der verärgerten Ehefrau einmal sogar zwei Treppen hoch bis in sein eigenes Ehebett, weil er nicht mehr alleine gehen konnte.

Obwohl die Ehefrau mit ihm noch ein Gläschen heben wollte, rührte der Lehrer keusch niemals eine verheiratete Frau an, obwohl er sie hätte zu Dutzenden vernaschen können.


Ein lieber, ehrlicher Kerl eben, eine ehrliche, offene, vielleicht bisweilen ein bisschen freakige Seele, immer etwas merkwürdig - im wahrsten Sinne des Wortes konnten sich seinen Namen im Dorf alle nach ein paar Tagen schon merken - so einzigartig anders ging er manche Probleme an.

Vordergründig sagte ihm nie jemand, dass sie ihn hassten oder zutiefst benieden und er nicht ins Dorf passe. Doch er hörte es schon hie und da irgendwo tuscheln, die Schnuddergooven würden ihm ja alle auf der Nase herumtanzen.


Doch steuerte der Lehrer in Wahrheit viel mehr, als die Klasse und die Umgebung dachte. Jedoch suggerierte er jedem Einzelnen, dass ohne ihn, genau ihn, gar nichts ging, alle ihn brauchten und schätzten, und dass er die Verantwortung für alle anderen hätte. Die Klasse vertraute ihm mit der Zeit blindlings, und am liebsten wäre er manchmal mit der gesamten Schar einfach durchgebrannt, wenn sie ihm erzählten, wie die Leute schlecht über ihn redeten. Aber sie würden ihn immer verteidigen, und gewisse Sachen gar nicht mehr erzählen zu Hause, aus Angst, er würde dann fristlos entlassen. Sie durften ihm nämlich Streiche spielen, aber nur, wenn sie gut und kreativ waren. Wenn er nicht darauf hereinfiel, spielte er ihnen einen.


Zwischendurch wurden neue Ämtchen erfunden oder die alten getauscht, nach bestem Wissen und Gewissen, zusammen mit dem gesamten Klassenrat. Schon nach mehreren Monaten lief es in der Klasse und mit dem Lernen dermaßen rund, dass die Schülerlehrer sich zum Ziel setzten, auch den Schwächsten in die Sekundarschule zu bringen, ein Ziel, das leider ein bisschen einen Dämpfer erfahren musste, als sie verstanden, dass es überhaupt nichts bringt, wenn jemand die Sek nur mit viel zu großem Stress, trotz allem Elan, bewältigen könne. Besser ein guter Realschüler als ein ständig überforderter Sekschüler, der zu Hause immer aufs Dach bekommt.


Die Eltern waren natürlich generell anderer Meinung, und auf einmal sahen dann alle in ihrem Kind ein Genie, wenn es um den Sekübertritt ging. Und wenn nicht, sei auf jeden Fall der Lehrer schuld. Was dem überhaupt einfalle, mit der Klasse noch in der Sechsten, im wichtigsten Jahr des Lebens, noch eine Kinder-CD im Studio aufzunehmen, statt für die Sekundarschulprüfung zu pauken?


Damals gab es noch die Sekprüfung, welche jene, die nicht in die Realschule wollten, bestehen mussten. In der Regel empfahl aber der Lehrer, welche Schüler die Prüfung machen sollten, oder welchen man diesen sinnlosen Stress besser ersparte.


Der Lehrer wusste genau: Natürlich hatten sie bei ihm bessere Noten, nicht, weil er etwa weniger streng benotete, ganz im Gegenteil. Sondern wegen des innovativen, individuellen Systems, durch welches auf einmal jeder viel lieber und leichter lernte, meistens sogar ganz freiwillig, und weil sie einander gerne hatten, ein guter Klassengeist herrschte, weil jeder sich ernstgenommen und als etwas Besonderes fühlte. Und weil es ihm gelungen war, eine persönliche Beziehung zu jedem Einzelnen aufzubauen. Sie respektierten ihn nicht, weil sie mussten, sondern weil er halt immer absolut recht hatte und wirklich fair war. Er beschützte sie, wo es ging, und behielt manche ihrer Fehltritte, bei welchen er sie erwischt hatte, für sich, statt sie zu verpfeifen, und dasselbe machten die meisten bei ihm.

Obwohl er sicher zweimal während eines Films eingeschlafen war, und sie 2h zu früh entlassen hatte, weil sie währenddessen die Wanduhr um 2 Stunden vorgestellt und den Film zu Ende gespult hatten, oder er manchmal über eine Stunde zu spät kam, deckten sie ihn. Sie gingen dann meistens ruhig ins Klassenzimmer, und spielten etwas, ohne die anderen Lehrer zu benachrichtigen. Er hatte ihnen beigebracht, dass das eigentlich unklug sei, wenn sie ihn als Lehrer noch eine Weile behalten wollten.


Und zudem könnten jene, die ihn nicht mochten, ja dann ganz frei entscheiden, was sie tun wollten, sie sollen doch froh sein, wenn er nicht da sei. Wenn sie ihn verpfiffen, seien sie ja nicht wirklich intelligent, denn dann würden sie ja vom anderen Lehrer langweilige Aufgaben kriegen, oder ihr Lehrer müsse mit ihnen die verpassten Stunden dann am Abend nachholen. Sie sahen ihm seine Fehler in der Regel nach, er auch ihre.


Jedoch der Druck von zu Hause wuchs und wuchs, und die Eltern, obwohl natürlich Gespräche mit ihnen geführt worden waren, dass Angst und Druck, oder gar Zweifel gegenüber der Kompetenz des Lehrers kontraproduktiv seien. Und dass sie versichert sein könnten, dass ihr Kind den Sekübertritt schaffe, oder eben, je nachdem, viel besser in der Realschule aufgehoben sei.

Obwohl sich die vielen Abklärungen und Stigmata wie Legasthenie, Dyskalkulie, ADHS, Allergien, Konzentrationsschwächen, IQ 65, Autoritätsstörungen, Depression, Panikattacken und so weiter bei den meisten die ganze Zeit über gar nicht bemerkbar gemacht hatten, sogar vergessen gingen, gab es eben verschiedene Begabungen, welche überall, aber nur nicht in den Schulfächern etwas nützten.


Doch sogar die Eltern des Kindes, das der Lehrer vor der Hilfsschule bewahrt hatte, obwohl ein IQ von 65 attestiert worden war, “das ist so knapp über einer Gurke“, hatte die Vorlehrerin gespöttelt, wollten, dass ihr Kind diese Sekundarprüfung mache. Sie sähen da wirklich keine Probleme, der Junge habe vor drei Monaten sogar die Fernsehsender einstellen können, was nicht einmal der Papa selbst geschafft habe. Und der sei schliesslich Stromer.

Der Lehrer versuchte ihnen mit aller Rhetorik auszureden, ihr Kind von einer Sekprüfung wieder herunterziehen zu lassen, jedoch sie entschieden sich dafür.


Bei einem scheuen Mädchen aus dem Kosovo, dass mit der Zeit eine ungeheure Leistungssteigerung erfahren hatte, fielen die Noten plötzlich unerklärlicherweise, und sie machte je länger wieder einen Eindruck, wie beim Eintritt in die 5. Klasse. Es stellte sich heraus, dass man bei ihr von zu Hause aus nicht wollte, dass sie am Ende noch eine höhere Schule besuchte und auf falsche Gedanken käme und sich gegen die Religion und Tradition stellte. Von einem Tag auf den anderen verschwand sie, und irgendeine Cousine von ihr zwitscherte, dass man sie nach Albanien gebracht hätte um zu heiraten.

Weder die Schulleitung, noch die Polizei, noch andere Behörden konnten oder wollten etwas dagegen unternehmen. Die Eltern hatten das Sorgerecht, Punkt. Andere Länder, andere Sitten. Und der besorgte Lehrer wolle ja nicht am Ende noch wie der erschossene St. Galler Lehrer enden, der sich viel zu stark in Angelegenheiten eingemischt habe, die ihn nichts angingen.


Am schlimmsten war eine Schulrätin, die Mutter des Oberschlägers, der jetzt ja zum ehrenvollen Sheriff mutiert war, aber trotz aller Liebe halt kaum seinen Namen fehlerfrei schreiben konnte. Sie warf dem Lehrer vor, der arme Bub sei gezwungen worden, sich selbst in Gefahr zu begeben und sich alle zum Feind zu machen, weil er sie trennen musste. Hätte er in dieser Zeit Diktate geschrieben, wäre das kein Problem mit der Sek. Nun gut, er war ja bereits zweimal sitzengeblieben, und das schon in der ersten Klasse. Schreiben und Lesen gehörten definitiv nicht zu seinen Stärken. Rechnen auch nicht. Zeichnen und Singen auch nicht. Doch er war ein gutmütiger Riese geworden, den alle einfach mochten, auch wenn er nicht die allerhellste Kerze auf der Torte war und man anfänglich froh sein konnte, wenn er seinen Buntstift nicht aus Versehen zu tief in die Nase steckte, sei es seine eigene oder die seines Nachbarn. Die Schulrätin berief sich auf ihr Amt und befahl dem Lehrer, ihr Riesenbaby zu drillen, damit es in die Sek kam. Sie würde sonst auch sofort Rekurs einlegen. Der habe zu Hause sogar freiwillig gelesen, so gut sei der mittlerweile. Diese Fernsehzeitschrift.


Ok. Außer jener, die verschwunden war, wurden alle an die Prüfung angemeldet.

Und der Lehrer lernte wirklich mit allen auf diese Prüfung hin. Auch mit dem Kung-Fu Ninja, der mittlerweile älter als sein Lehrer aussah und ausser seinen Verehrerinnen nichts mehr von schulischen Fächern wissen wollte und am liebsten jetzt schon, obwohl unsportlich wie ein Sack Kartoffeln, sich bei der amerikanischen Marine oder sonst einem militärischen Spezialtrupp, einer Söldnerarmee oder dergleichen auf mindestens 10 Jahre verpflichten lassen wollte. Jedoch sein Vater, ein Fabrikarbeiter, machte den Lehrer darauf aufmerksam, dass die antiken Griechen schon immer die größten Denker der Welt gewesen seien. Der könne viel mehr. Aber statt Fußball oder Nachrichten, oder Wetten dass..? mit ihm zu schauen, wo gutes Deutsch gesprochen werde, schaue der ja nur Ballerfilme in seinem Zimmer. So hätte er auch kein Deutsch gelernt, was in der Realität etwa so klang: «Mit diese Bumbum seisse ik au nit nie lean deuts. Ia luege mit Frau Nochrikta, Tsuta und Wettan das mit diese blondlangnas...“

Aber Mathematik könne seine Koryphäe auf jeden Fall, auch das liege den Hellenen im Blut, man schaue sich nur die Akropolis an. Gebe er ihm nur 50 Franken zu wenig Taschengeld, gäbe es immer ein riesen Drama. „megálo dráma“!

Lehrer: „Aber ich habe ihnen doch empfohlen, als sie mich fragten, höchstens 20 Franken pro Monat zu geben, wenn er auch hilft?“ - „Diese Malaka schiesst mit Luftgewehr auf Mama, wenn das nit gebe... Mi schon troffä mit Wurfastéri

Du weiss, ode, spinnt? Aber wenn gebe, alles gut, er hat kaufe Munition, zufriede. Kann zeige schöne Frölein, alles gut.“


Also, der Lehrer lernte mit allen Mitteln mit allen auf diese Prüfung. Sie halfen einander. Der Oberst half am Mittwoch Nachmittag. Die albanische Mutter, die kein Wort Deutsch sprach, half auch noch, der Bauer lässt das Warzenmännchen aus dem Nachbardorf kommen, um seinen Töfflibueb per Handauflegen zu behandeln, damit er auch klug genug für die Prüfung wird, obwohl er eigentlich viel lieber möchte, dass er mithilft, zu heuen.


Und, ein Wunder geschieht: Fast alle bestehen die Prüfung. Die Schulrätin, deren weißer Riese vermasselt, legt Rekurs ein und ihr Ex-Mann, ein stinkreicher Jurist mit viel Einfluss, droht, alle Prüfer bis aufs letzte Hemd zu verklagen, also besteht er selbstredend auch ohne genügenden Schnitt, denn er hatte einen schlechten Tag und die Sek nehme ihn trotzdem auch. Man müsse hie und da auch ein Auge zudrücken, auch da der Anwalt vor ein paar Jahren die Ex des Schulleiters bei der Scheidung vertrat und wahrscheinlich ein paar intime Details zu ungewöhnlichen Sexualpraktiken des Schulleiters ans örtliche Käseblatt weiterzuleiten drohte, dabei wusste jeder, seit ihn eine Lehrerin dabei erwischt hat und nachher in eine Anstalt eingeliefert werden musste, dass er gerne heimlich Strapse trägt und sich von dieser Riesentranse den Allerwertesten versohlen lässt. Wenn nicht noch Perverseres. Der alte Stricher, nannten sie ihn im Dorf hinter der hohlen Hand. Sei sowieso nur noch im Amt, weil er hohes Tier bei der Ortsbügergemeinde sei, der feine Schulleiter. Dauernd macht er im Turnen Übungen mit den Jünglingen, bei welchen er Hilfestellung bieten müsse. Aber als Lehrer sei er spitze. Die würden alle zittern, wenn er reinkommt. Hellraumprojektor an, Folie drauf, abschreiben, basta. Wer nicht mitkomme, oder spure, fliege sofort in die Real. Außer eben...

Außer, dass die Eltern, der Schulrat und manche andere Lehrer dagegen kämpften und stänkerten, was das Zeug hielt. Die ganze Klasse wurde auf Schritt und Tritt beobachtet, und nur schon beim geringsten Vergehen informierten sie die Schulleitung oder gleich den Schulrat, das komme eben genau von diesen Scheiß Hippiemethoden.


Diese Erziehung sei antiautoritär, man müsse bei diesen verzogenen Kindern mit aller Härte durchgreifen. Der Lehrer sei ein verdammter Hippie und einfach zu faul, normal zu unterrichten, der müsse sofort weg, wurde gefordert. Das sei antiautoritär, das wolle man in dieser Ortschaft nicht.

2-3 Helikopterelternteile meinten dagegen, er sei viel zu streng, denn Telefonnummern auswendig zu lernen sei ja fürchterlich, das seien ja mittelalterliche Methoden.

Zudem hätte man die Hälfte der Klasse im Wald gesehen, wie sie ein Feuer gemacht und verbotenerweise eine Baumhütte gebaut hätten.

(Fortsetzung folgt...)




35 Ansichten3 Kommentare

3 Comments

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Annika Nowhere
Annika Nowhere
Mar 28, 2023

Ich habe diese Geschichte sehr gerne gelesen, vielen Dank. Ich kannte diesen jungen Primarlehrer. Er maximierte das Kindswohl sozusagen und stellte es über alles. Er war ein guter Mann, vielleicht ein wenig exzentrisch aber ich mochte ihn sehr. War jedoch nicht überrascht, dass er "aneckte".


Schule ist eben ein Melting Pot bei dem die Anspruchshaltung vieler Gruppen zusammenlaufen. Eltern etwa mit ihren unreflektierten Wünschen, die sie auf ihren Nachwuchs projizieren, die Behörden, die die Institutionen stellen und verantwortlich dafür sind, das diese Institutionen verwertbaren Nachwuchs für das System produziert usw. Wie dem auch sei, der Primarlehrer hat Manche Lehrkräfte damals inspiriert und seine Schüler von damals profitieren von seinen Förderungen noch heute, auch wenn sie ihn schon längst vergessen haben.


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Emma Robertson
Emma Robertson
Mar 24, 2023

Ich verstehe die Geschichte so. Ein Freigeist verändert die traditionelle Herangehensweise der Erziehung. Nach seiner Überzeugung, wächst man an seinen Aufgaben und das trägt dazu bei, Vorurteile und damit begrenztes Denken zu überwinden. Die Aufteilung der Aufgaben ist dabei an die Fähigkeiten und die persönlichen Schwierigkeiten (die oftmals miteinander gekoppelt sind) des Einzelnen gebunden. In jedem von uns liegen Talente, die man einfach frei lassen sollte – unabhängig von der Herkunft und man sollte weder unterfordern noch überfordern. Denn beides führt im weiteren Leben dann zu Problemen. Der Text ist auch eine Hommage an Loyalität. Unterm Strich ist die Geschichte eine Anleitung, wie man das Miteinander besser machen kann.

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= * =
= * =
Mar 24, 2023

*Kopfkratz.... hmmm,.... irgendwie eine sehr schöne Geschichte - als Geschichte - und dennoch: Ich bin scheinbar zu doof um sie zu verstehen?

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