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AutorenbildKräuterweib

Verwerte deinen Weihnachtsbaum


Die schöne Weihnachtstanne schon nach wenigen Tagen oder Wochen zu entsorgen ist ja eigentlich viel zu schade. Um die Freude daran zu verlängern, lohnt es sich, einen ungespritzten Baum aus Bio-Produktion zu wählen. Dieser kommt nämlich u. a. gerade richtig zur Erkältungszeit und kann zu wohltuenden Helfern verarbeitet werden:


Tannen- oder Kiefernadeltee

Ein Tee aus den Nadeln des Weihnachtsbaums enthält unter anderem Glutathion, einen Wirkstoff, der entgiftende Eigenschaften hat. Ausserdem wirkt der Tee desinfizierend auf die Atemwege und wärmt von innen. Und er schmeckt köstlich nach Wald. Er kann auch mit einem Löffel Honig gesüsst werden.


Inhalationsdampf

Die Nadeln oder Zweige mit heissem Wasser übergiessen, den Dampf einatmen. Vorsicht: Kinder gut beaufsichtigen, um Unfälle zu vermeiden (Verbrühung)!

Der Dampf wirkt desinfizierend, befeuchtend, öffnet die Atemwege und löst Verschleimungen.


Hustensirup

Zweige oder Nadeln in einem halben Liter Wasser aufkochen und 15 Minuten köcheln lassen. Dem Sud den Saft eine halben Zitrone hinzufügen und mit Rohzucker oder Honig (gewichtsmässig 1:1; 500g : 500g) zu einer sirupartigen Konsistenz einkochen. Den Sirup in eine heiss ausgespülte Flasche abseihen.

Dosierung: 3 x täglich 1 Teelöffel einnehmen. Desinfiziert, lindert Entzündungen, fördert den Auswurf.


Waldiger Badezusatz

Die trockenen Nadeln zu Pulver verarbeiten (dieses kann mit Bade-Meersalz vermischt werden), oder gleich ganze Zweige ins Badewasser geben. Das tut den Atemwegen wohl und sorgt für wärmende Durchblutung. Der wunderbare Waldduft wirkt herrlich entspannend.


Kiefernadel-Öl

Fülle ein sauberes Schraubglas mit Kiefernadeln/Tannennadeln und übergiesse es komplett mit Mandelöl. Schraube es zu und stelle es bei Zimmertemperatur in eine Ecke. Während 6 Wochen täglich einmal kurz schütteln, dann in eine dunkle Glasflasche absieben. Dieses Öl lindert entzündliche Hauterkrankungen.


Vermischt mit Kokosöl und etwas Kakaobutter ergibt es eine Salbe, die bei Erkältung auf Stirn, Schläfen und Brust aufgetragen wohltuende Linderung bringt. Auch bei Muskelkater ist sie hilfreich.


Zubereitung:

40g Kakaobutter

30g Kokosöl

1 Teelöffel Kiefernadel-Öl

Den Kakaobutter und das Kokosöl im Wasserbad schmelzen und das Kiefernadel-Öl dazugeben. Die Zutaten gut mischen und in ein sterilisiertes Schraubglas oder Cremetöpfchen füllen.


Franzbranntwein

Ein altes Hausmittel gegen schmerzende Gelenke

Fülle ein sauberes Schraubglas mit Kiefernadeln/Tannennadeln und übergiesse sie mit 40%- igem Alkohol. Geeignet ist zum Beispiel Wodka oder Zuckerrohrschnaps. Schraube es zu und stelle es bei Zimmertemperatur in eine Ecke. Während 6 Wochen einmal täglich kurz schütteln, dann in eine dunkle Flasche absieben.


Der Weihnachtsbaum steckt aber auch voller würziger, waldiger Aromen. Darum lässt er sich zu feinen Rezepten verarbeiten:


Waldbutter

Schneide die Nadeln klein oder mahle die trockenen Nadeln zu Pulver. Vermische sie mit weicher Butter und schmecke diese mit Salz und Pfeffer ab. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.


Waldtrunk

Eine Handvoll kleingeschnittene Nadeln in einen halben Liter Alkohol (zum Beispiel Korn oder Wodka) einlegen. 50g Waldhonig hinzufügen. Da Ganze 1-8 Wochen ziehen lassen. Je länger der Likör ziehen kann, desto intensiver wird der harzige Geschmack. Ist der Geschmack perfekt, kann der Trunk in hübsche Flaschen gefüllt auch verschenkt werden. Er eignet sich nicht nur zum pur trinken, sondern kann auch anderen Getränken, Cremen, Saucen, Gelees und Konfitüren, Pudding, Kuchen usw. hinzugefügt werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Winterliche Grillmarinade

Eine Mischung aus kleingeschnittenen Tannennadeln, gepresstem Knoblauch, Pfeffer und etwas abgeriebener Zitronenschale mit Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl mischen.

Die Marinade auf Fleisch oder Gemüse auftragen und ein bis zwei Stunden oder über Nacht im Kühlschrank einziehen lassen.



Kräutersalz zum Würzen

Die Nadeln mit Steinsalz im Mörser zu einer Paste verrühren. Diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech streichen und im Ofen bei 40-50 Grad 3-4 Stunden trocknen lassen. Die Backofentüre mit einer Holzkelle einen Spalt breit geöffnet halten, damit der Wasserdampf entweichen kann. Anschliessend die Salzklumpen fein zermahlen.


Verwendung im Garten und auf der Terrasse

Der Baum kann draussen aufgestellt und mit Meisenknödeln behängt werden.

Die Zweige können auch als Frostschutz für Gartenpflanzen, der Stamm als Rankhilfe für Bohnen und ähnliches eingesetzt werden.


Die Fichte sticht, die Tanne nicht.


So unterscheidest du die verschiedenen Nadelgehölze:


FICHTE zitronig-frisch

Andere Bezeichnung: Rottanne

Schuppige, rotbraune Rinde. Die Nadeln stechen und stehen auf kurzen Stielen spiralförmig um die Zweige. Fichtenzapfen hängen herunter, fallen ab und liegen im Ganzen auf dem Boden.

Wirkung: Antibakteriell, schleimlösend, schweisstreibend

Einsatz bei: Bronchitis, Husten und Rachenentzündung


TANNE herb-würzig

Andere Bezeichnung: Weisstanne

Glatte grauweisse Rinde. Die Nadeln stechen nicht, sind eher flach und stehen wie gescheitelt direkt am Zweig. Tannenzapfen sitzen aufrecht und zerfallen am Baum. Unter einer Tanne sind darum selten Zapfen zu sehen.

Wirkung: Antibakteriell, schleimlösend, durchblutungsfördernd

Einsatz bei: Erkältungen, rheumatischen Beschwerden, Muskelverspannungen


KIEFER würzig-pfeffrig

Andere Bezeichnung: Föhre

Auch Blautannen gehören zu den Kieferartenarten

Schuppige, gefurchte graubraune Rinde. Die biegsamen Nadeln sind viel länger und sitzen in Bündeln rings um den Zweig. Kiefernzapfen sind rund und verholzt. Meistens haben sie eine hohe Krone und keine "Tannenbaum-Form".

Blautannen sehen in ihrer Jugend sehr ähnlich aus wie Fichten. Die Rinde ist jedoch eher graubraun statt rötlich.

Wirkung: antibakteriell, entgiftend, durchblutungsfördernd, auswurffördernd

Einsatz bei: Bronchitis, Muskelschmerzen, Ekzemen, Ausschlägen, Ausleitung von Medikamenten und Toxinen


EIBE hochgiftig!

Junge Bäume besitzen eine glatte, graue Rinde. Bei älteren Bäumen ist sie schuppig und rötlich. Eibennadeln sind oberseits dunkel- und unterseits hellgrün gefärbt und platt. Sie trägt rote, beerenähnliche Früchte. Der rote Fruchtmantel ist der einzige ungiftige Teil der Pflanze. Die grünen Kerne im Innern der Beeren sind auch sehr giftig. Die Eibe trägt keine Zapfen.

BEREITS WENIGE GRAMM DER NADELN KÖNNEN TÖDLICH SEIN!

Allerdings wird sie kaum als Weihnachtsbaum verwendet.












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