Markus M. Arnitz

19. Juni 20232 Min.

Abstimmungs-Monopoly: «Gehen Sie ins Gefängnis»

Aktualisiert: 22. Juni 2023

Anders als der Zufall im echten Monopoly zeigen die Abstimmungsresultate vom 18. Juni 2023, dass die Mehrheit der Stimmbürger freiwillig den Knast wählt.

Es scheint absurd, dass es Menschen gibt, die sich freiwillig und ohne Not Zwängen unterwerfen, welche die persönliche und wirtschaftliche Autonomie zerstören.

Nicht so in Absurdistan, einem kleinen Land im Herzen von Europa, mit einem weissen Fleck in der roten Fahne.

Dort wählt die knappe Mehrheit einer Minderheit von Stimmberechtigten den Niedergang dessen, was sich Generationen zuvor in harter Arbeit aufgebaut haben.

In diesem Land richtet sich das gesellschaftliche Leben nach demokratischen Regeln.

Abstimmungen und Wahlen sollen dem Wohl und dem Zusammenhalt der Gemeinschaft dienen und dessen Unabhängigkeit und Eigenständigkeit sichern.

Das wäre die Idee.

Stattdessen entscheidet die Mehrheit einmal mehr, den Schalmeienklängen von politischen Utopisten, Umweltaktivisten, Pharma-Lobbyisten und Apokalyptikern zu erliegen.

Die heutigen Abstimmungsresultate vom 18. Juni 2023 sind ein Ergebnis unserer direkten Demokratie. 42% nahmen diesmal am politischen Leben teil.

Ein wenig mehr als die Hälfte dieser 42% wählte die Karte «Gehen Sie ins Gefängnis». Das sind 1.4 Millionen Aufseher, die den restlichen 7.4 Millionen Einwohnern vorschreiben, wie sie in Zukunft zu leben haben.

Absurdistan, das Land im Herzen Europas mit dem weissen Fleck in der roten Fahne: ein Lager ohne Stacheldraht.

Die Resultate vom 18. Juni 2023 zeigen, dass die Mehrheit der Stimmenden einen Mangel an staatspolitischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bildung offenbart.

Als wäre das nicht bereits genug, zeigt sich darin noch die Unfähigkeit zu Reflexion/Selbstreflexion und die schon beinahe pathologische Realitätsverweigerung in Anbetracht der Zwänge, welchen die Bevölkerung in den letzten Jahren ausgesetzt war.

Plutokratie statt Demokratie. Profit statt Freiheit.

Egal, solange man nicht für Lebensmittel Schlange stehen muss.

Dass das in Absurdistan bereits Realität ist, sieht der Schreibende bei seinen wöchentlichen Lieferungen an Bedürftige.

In welche Zukunft führt das unsere nächste Generation? Ein Blick 100 Jahre zurück lässt ahnen und schaudern. Themen und Symbole haben sich geändert. Die Mittel und Absichten sind geblieben.

Rapperswil, 18.06.2023_ Markus M. Arnitz

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